Weltoffen aber nicht beliebig, werteorientiert aber ohne Scheuklappen

 

 

Thema des Monats April 2025:

 DIE GESCHICHTE AFRIKAS

 

 

In Afrika stand die Wiege der Menschheit; dort begann vor etwa 2 Millionen Jahren die Entwicklung der ersten Urmenschen. Am Ende dieser Entwicklung stand vor rund 200.000 Jahren der "Homo sapiens", dessen Nachkommen sich vor 100.000 Jahren in Richtung Asiens auf den Weg machten. Aus der kleinen Gruppe, die damals ihre Heimat verließ, kommt die Erbsubstanz der allermeisten Menschen. Wenn diese, insbesondere die Europäer, heutzutage auf Afrika blicken, tun sie dies jedoch häufig durch die koloniale Brille des 19. und 20. Jahrhunderts, so als habe die Frühgeschichte dieses Kontinents erst mit dem Anlanden der ersten europäischen Handelsschiffe vor ca. 500 Jahren begonnen. Und so als ob die Missachtung und Ausbeutung von Abermillionen Menschen durch die "zivilisatorischen Glanzleistungen" der Kolonisatoren aufgewogen werden könnten... Aber auch der afrikanische Blick auf die ehemaligen "Kolonialherrn" ist verzerrt! Nur wenige Afrikaner haben heute persönliche Kontakte zu Europäern, dafür aber umso mehr zahllose fantastische Bilder aus dem Fernsehen vor Augen. Viele Menschen, die täglich hungern und nicht genug für ihre Kinder haben, sind bereit sehr viel auf sich zu nehmen, um von dem dort gezeigten Reichtum und Überfluss einen Bruchteil abzubekommen. Sie geraten indessen von einer Armut in eine andere, oftmals noch schlimmere. Ein Teufelskreis beginnt, der ausweglos scheint, nicht zuletzt weil auch im armen Afrika Macht korrumpieren kann, was wiederum die besserwisserische Arroganz vieler Europäer und ihrer Politiker stets aufs neuer zu voreiligen, ungerechten und heuchlerischen Schlüssen verleitet.

Eine vollständige Geschichte Afrikas werden alleine die Afrikaner*Innen dereinst schreiben können, in einem herausfordernden Dialog mit Historiker*Innen und Historikern anderer Kontinente, in einer neuen Sprache und mit einem eigenen Verständnis ihrer Geschichte (Lutz van Dijk, 2005).