Weltoffen aber nicht beliebig, werteorientiert aber ohne Scheuklappen

Buch des Monats Juli 2025: 

DIE PIANISTIN

 

Man schreibt das Jahr 1835; die 16jährige Pianistin Clara Wieck gibt ein Konzert in Leipzig. Seit fünf Monaten reist die Virtuosin mit ihrem Vater als Impresario durch Deutschland und gibt Konzerte vor begeistertem Publikum. Doch ihre Gedanken sind bei ihrem Liebsten, dem hochbegabten, neun Jahre älteren Komponisten Robert Schumann. Ihr Vater hält diesen für lebensuntüchtig und einen mittellosen Wirrkopf. Jahrelang liefern sich Clara und ihr Vater einen zähen Kampf. Schließlich reichen Clara und Robert am 16. Juli 1839 beim Gericht in Leipzig Klage gegen Friedrich Wieck ein, um ihm die Eheerlaubnis abzuringen. Das Verfahren verzögert sich, der Beklagte tut alles, um die Eheschliessung doch noch zu hintertreiben. Doch am 1. August 1840 muss er sich geschlagen geben.  Am 12. September, einen Tag vor dem 21. Geburtstag Claras, vermählen sich Clara und Robert Schumann in der Gedächtniskirche Schönefeld bei Leipzig. So beginnt dieser historische Roman um die schwierige Ehe der Schumanns, um die Verbindung eines großen Komponisten und einer begnadeten Solistin, die in den 1960er Jahren aber auch als Komponistin wiederentdeckt worden ist.

 

Mit einer beachtlichen musikalischen und historischen Sachkenntnis hat Beate Rygiert, selbst Musikwissenschaftlerin und Operndramaturgin, die schwierige, leidenschaftliche Beziehung zwischen diesen Genies dargestellt. Mit dem frühen Tod Schumanns 1856 ging sie zu Ende; Clara setzte ihre Karriere fort, erzog ihre Kinder zwar nicht selbst, trug aber Sorge dafür, dass es ihnen gut ging. Sie starb am 20. Mai 1896 und wurde vier Tage später, wie sie es gewünscht hatte, in der Grabstätte Schumanns auf dem Alten Friedhof in Bonn beigesetzt. Spannend, lebensnah und... nicht kitschig!